Paten stellen sich vor.

Was bewegt Menschen dazu, sich ehrenamtlich für das die "Neuköllner Talente" zu engagieren? 

 

Patin Hanna wechselte beim Praktikum die Seiten

Hanna kam 2015 als Patin zum Neuköllner Talente Projekt. Auch nachdem sie aus Berlin weggezogen war und ein Studium im Bereich Soziale Arbeit begonnen hatte, blieb sie uns und ihrem Patenkind Safia eng verbunden.

Da lag es für Hanna nahe, 2018 eines ihrer Praktika im Talente-Projekt zu absolvieren. So erhielt sie Einblick in die Arbeit des Teams. Wir danken Hanna sehr, dass sie uns ihren Praktikumsbericht zur Verfügung gestellt hat!

Hier geht es zum Praktikumsbericht.

Hier erzählen Hanna und Safia über ihre Zeit als Paten-Tandem.

Interview mit David, unserem 300. Neuköllner-Talente-Paten

David, 31, wuchs in einer beschaulichen Kleinstadt, in Soest, auf. Für sein Studium zog er nach Passau und Münster. Nach mehreren Stationen hat es ihn beruflich nach Berlin verschlagen.


Wie bist du auf die Neuköllner Talente gekommen?

David:

Ich bin vor einem halben Jahr nach Neukölln gezogen. Ich wollte mich engagieren, am Kiezleben teilhaben. Viele leben hier einfach nebeneinander her: z. B. Zugezogene, Hipster und Migranten. Konkret geworden ist es, als mein Kollege Robert erzählt hat, dass er bei der ehemaligen Perspektivenwerkstatt e.V. Nachhilfe gibt. Da habe ich mich bei Franziska (Pat*innenkoordination Neuköllner Talente) gemeldet.


Wie haben dein Patenkind Devine und du auf dem Spielenachmittag* zueinander gefunden?

David:

Wir sind mit ein paar anderen rausgegangen aufs Tempelhofer Feld und haben ein bisschen Fußball gespielt und sind geklettert. Dann hat Devine auch schon gefragt, ob ich sein Pate werden will. Wir waren uns bereits einig, bevor wir gefragt wurden.

Was würdest du dir für eure Patenschaft wünschen?


David:

Dass wir eine gute Beziehung aufbauen und beide unsere Horizonte erweitern.

 

Was würdest du dir für Neukölln wünschen?

David: Eine aktive Bürgerschaft und bessere Fahrradwege.

 

 

*Spielenachmittage: Einmal im Monat laden die Neuköllner Talente interessierte Kinder und Ehrenamtliche zu Spielenachmittagen ein. Hier können sich zukünftige Patenpaare nach Interesse und Sympathie zusammenfinden.

 

Unsere Talentpatin Linda über ihr Engagement, befragt durch das Betterplace Team für den Zeitspender Blog

Sophie Reimers

Unter dem Titel "Eine Welt in Neukölln (und die Welt drumherum)" hat Sophie Reimers Ihre Erlebnisse und Erfahrungen während der Patenschaft zu Papier gebracht. Der spannende und überaus einfühlsame Text ist zu lang, um ihn in Gänze auf der Homepage anzuzeigen. Wir stellen ihn daher, mit dem Einverständnis der Autorin, als PDF zum Download zur Verfügung.

Viel Freude bei der Lektüre!

Maurice Breier

Mein Name ist Maurice, ich bin 23 Jahre alt und studiere Psychologie auf Diplom in Potsdam.

Ich habe bereits als Kind zusammen mit meiner Zwillingsschwester die Nachbarskinder für alles Mögliche begeistert. Ob Schwimmen oder Töpfern- wir haben alles ausprobiert. Das Projekt Neuköllner Talente unterstütze ich als Pate, weil ich davon überzeugt bin, dass jedes Kind Talente und Potentiale besitzt. Ich möchte gerne meine Erfahrungen und meine Kreativität nutzen, damit auch andere die Chancen bekommen, die ich als Kind hatte. In meinem Praktikum in der Schulpsychologie in Friedrichshain-Kreuzberg, hatte ich die Möglichkeiten ganz viele Kinder kennen zu lernen und ihnen eine individuelle Förderung zukommen zu lassen. Es wäre ganz toll, wenn ich auch darüber hinaus hier im Projekt einem Kind die Möglichkeit geben könnte seine Talente zu entdecken und zu fördern.

Silke Dürrhauer

Als zukünftige Selbstständige kann ich freier über meine Zeit verfügen
und finde, das ist ein guter Zeitpunkt für ein Ehrenamt. Die Idee, ein
Kind beim Entdecken seiner Fähigkeiten zu begleiten, finde ich toll,
denn ich mag es, Fragen zu beantworten und Dinge beizubringen. Ich bin
dankbar, dass meine Eltern mich früher so viel ausprobieren ließen.
Dadurch habe ich gelernt, mir schnell Neues anzueignen, und davon
profitiere ich heute noch. Diese positive Erfahrung möchte ich gern
weitergeben, und ich freue mich darauf, Neues von meinem Patenkind zu
lernen.

Susanne Hörr

Wenn man die Zeitung aufschlägt, wird man mit negativen Schlagzeilen bombardiert. Die düsteren Prognosen, die man dort findet, lassen vermuten, dass die Welt noch heute untergeht. Und wenn heute noch nicht, dann auf jeden Fall morgen. Toll, dass es Projekte wie die „Neuköllner Talente“ gibt, wo nicht einfach mitgejammert, sondern etwas getan wird. Gerne würde auch ich mich engagieren und einem Neuköllner Talent zeigen, dass alles gar nicht so grau ist und dass man viele schöne Dinge unternehmen kann. Ich würde gerne als Patin mit einem jungen Menschen auf Entdeckungstour gehen, der vielleicht nicht die besten Startchancen hat. Und wenn ich dabei noch helfen kann, eine Begabung herauszukitzeln oder Interesse für etwas zu wecken: umso besser! Außerdem bin ich auch gespannt, in eine fremde Welt mitgenommen zu werden.

Peter Krumhauer

Ich habe in meinem Leben viel Glück gehabt: ich hatte eine relativ sorglose Kindheit in einer liebevollen großen Familie, konnte mit einem Stipendium studieren und fand einen interessanten Beruf, der mich ausfüllte und mir relativ viel Geld einbrachte. Von diesem Glück möchte ich gern etwas zurückgeben – vor allem für einen Jungen, der etwas schlechtere Startchancen hat.

Der zweite Grund ist, dass ich mit Kindern groß geworden bin und mich darauf freue, mit einem Jungen gemeinsam etwas zu unternehmen.

Ein weiterer Grund ist, dass ich gerne anderen etwas beibringe – mir würde es große Freude bereiten, etwas von dem Wissen, das ich auf technischem Gebiet erworben habe, an einen jungen Menschen weiterzugeben – z. B. durch Basteln, Spielen, Besuch von Museen…

Ein letzter Grund ist, dass ich meine, dass man die Probleme der Integration von jugendlichen Migranten, die ich in Berlin durchaus sehe, nicht beklagen sollte sondern, dass man persönlich versuchen sollte, etwas zu ihrer Lösung beizutragen – nach der chinesischen Weisheit: ‚Besser als über die Dunkelheit der Welt zu klagen ist es eine Kerze anzuzünden!’

Jekatherina Asmus

Schon seit langem hege ich den Wunsch mich ehrenamtlich zu engagieren und warum nicht gleich in meinem Bezirk? Die Idee, dass man nützlich sein kann und gebraucht wird, gefällt mir. Dass man vielleicht einen kleinen Beitrag dafür leisten kann, die Welt um sich herum etwas besser zu machen und sei er noch so klein. Das Neuköllner Talente Projekt scheint mir perfekt dafür zu sein, vor allem weil man auf die speziellen Wünsche der Kinder eingehen und sie individuell fördern kann. Ich selbst hatte sehr viel Glück in meinem Elternhaus und spiele, seit ich 7 Jahre alt bin, Geige. Meine Eltern konnten mich immer unterstützen und fördern, davon würde ich gerne etwas abgeben. Ich denke, dass kulturelle Bildung sehr wichtig und prägend ist und die Augen und Ohren für vieles öffnet. Ich hoffe, dass mein Patenkind und ich viele schöne und kreative Sachen unternehmen werden und dass wir viel voneinander lernen.

Thi Quynh-Lam Duong

Das Projekt "Neuköllner-Talente" hat mich sofort angesprochen.
In der Grundschulzeit habe ich jeden meiner Nachmittage
entweder in der Sporthalle, am Klavier oder im Wald auf Schatzsuche
verbracht. Ich bin sehr davon überzeugt, das man öfters mal im Leben
sein vertrautes Umfeld verlassen muss, um neue Pfade zu beschreiten.
Aufkeimendem Interesse sollte nachgegangen und Möglichkeiten
ergriffen werden. Spielerisch lernt man sich auf diese Weise sehr
gut kennen und gewinnt dadurch an Selbstsicherheit.
Das Neuköllner-Talente Projekt möchte Kinder erreichen, deren
Talente durch zeitliche oder auch finanzielle Gründe nicht
geweckt werden können. Auch ist es ein Ziel des Projektes, die
Begabungen dieses multiethnischen Neuköllns bestmöglichst zu fördern
Als Patin habe ich nun die Möglichkeit meiner Überzeugung zu folgen
und meinem Patenkind helfen, sich selbst zu entdecken. Eine
Patenschaft ist ein Gewinn für beide Seiten. Auch ich werde Neues
kennenlernen, vielleicht auch altes wiederentdecken. Ich freue
mich auf diese neue Aufgabe.

Nadja Schön

"Ich möchte an dem Projekt Neuköllner Talente gern als Patin mitwirken: Zum Einen, weil ich es mir spannend vorstelle mitzuverfolgen, wie ein Kind seine Fähigkeiten entdeckt und damit Zukunftsträume entwickelt. Zum Anderen, weil die Kinder/Jugendlichen, die Bestätigung in ihrem Sport, ihrer Musik oder anderen Hobbies erfahren, damit Stärke entwickeln können um mit möglichen Niederlagen auf anderen Gebieten besser umzugehen."

Anna Berg

"Während meiner Schulzeit in Bonn habe ich in unserer Kirchengemeinde als ehrenamtliche Mitarbeiterin jahrelang Kindergruppen, Gottesdienste und Ferienreisen geleitet und betreut. Die Arbeit mit Kindern hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, so dass ich mehr als begeistert war, als ich von einer Freundin vom den Projekt „Neuköllner-Talente“ erfahren habe. Sie selber hat seit einem Jahr ein Patenkind und durch ihre Erzählungen weiß ich, dass das Konzept hinter dem Projekt sehr erfolgreich ist. Aber nicht nur die Kinder profitieren von den regelmäßigen Treffen, sondern auch die Paten. Zusammen was unternehmen, erleben und Spass zu haben sowie voneinander zu lernen - das sind nur wenige Aspekte, die mich an diesem Projekt sehr reizen. Ich freue mich sehr auf mein Patenkind und eine spannende Zeit."

Nekesa Chwala

„Ich liebe Kinder. Ihre Neugier, Freude am Leben. Ich komme aus Kenia und habe dort im Alter von 19j als freiwillige Helferin mit Straßenkindern gearbeitet. Die Kinder dort waren im Alter von 6j bis 17j und aus sehr armen Verhältnisse. Dort habe ich gelernt dass jedes Kind ganz besonders ist und eigene Stärken und Potenziale hat. Jedes Kind braucht eine Chance, die Stärke, die in ihm stecken zu entdecken und diese positiv in seinem Leben zu nutzen. Als ich über das Neuköllner Talente Projekt gelesen habe, musste ich nicht zweimal nachdenken, das Konzept ist einfach Genial, eine Chance, einen Unterschied zu machen.

Also ich freue mich auf jedes Kind, jede neue Erfahrung, auf Basteln, auf Bäume klettern, auf Singen und Quatschen, auf alles!“

Vera Gaserow

„Nach Jahren des vollberuflichen Stresses werde ich voraussichtlich ab Januar 2010 mehr Zeit haben. Die möchte ich nicht allein mit Freizeit, Urlaub oder Däumchendrehen verbringen, sondern zu einem Teil versinnvoll im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements einsetzen.

Ich selbst bin in einem sehr behüteten Elternhaus aufgewachsen, hatte alle Bildungschancen dieser Welt und möchte nun einen Teil dieser Chancen an Kinder und Jugendliche zurückgeben, die nicht das Privileg guter Startmöglichkeiten haben.

Mit einer Patenschaft möchte ich ein kleines Stück dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche ihre Fähigkeiten entdecken und nutzen können - und dass unser Bezirk mit all seinen Problemen und Widersprüchen in Zukunft lebenswert - und besser -wohnenswert bleibt. Denn es sind nicht zuletzt die heutigen Kinder und Jugendlichen von denen abhängt, wie auch wir Älteren in fünf, zehn oder zwanzig Jahren leben werden.

Mein Interesse an den Neuköllner Talenten ist deshalb also keineswegs uneigennützig. Ganz persönlich erhoffe ich mir dadurch auch, den Anschluss an die jüngere Generation nicht zu verlieren und mit dazu beizutragen, eine Brücke zwischen den Generationen herzustellen. Außerdem hätte ich große Lust, Neuköllner Stadtkinder mit meiner Begeisterung für die Großartigkeit unserer Natur, ihren Pflanzen, Tieren und ihren unzähligen Bewegungsmöglichkeiten anzustecken. Ich würde gern bei ihnen ein wenig Sensibilität schaffen, für den Erhalt dieser Umwelt.“